Die Geschichte des Heimatvereins Burghausen 1899-1933

Gegründet 1899 ist der Heimatverein Burghausen der älteste eingetragene Verein der Stadt. Damit kann der Verein auf eine bewegte und wechselvolle Geschichte zurückblicken.

  • 23. März 1899: Der „Stadmuseums- und Altertums-Verein“ wird gegründet und mit beratenden und genehmigten Statuten festgelegt.
  • Einen vorläufigen und nicht näher bezeichneten Ausstellungsraum für das Museum stellt das Kgl. Bauamt Traunstein Anfang Mai 1899.
  • 11. Juni 1899: Eröffnung des Museums. Vereinsmitglieder und deren Familien genießen freien Eintritt.
  • 28. Juni 1899: Errneute Generalversammlung mit lediglich 16 Mitgliedern (auch der 1. Vorsitzende und Bürgermeister Wittmann war abwesend).
  • 8. Juli 1899: Antrag auf Anerkennung des Vereins beim Landgericht Traunstein, welchem durch Beschluss der I. Zivilkammer vom 14. Juli 1899 stattgegeben wird. Die Stadt Burghausen hat somit ihren ersten anerkannten (d.h. eingetragenen) Verein („e.V.“").
  • Von 1899 bis 1903 mussten alle Generalversammlungen wegen zu geringer Teilnehmerzahl zweimal angesetzt werden. Die Arbeit ging trotzdem weiter, getragen von einigen Idealisten: Hauptmann a.D. Joseph Halder (bis 1903), Lehrer Karl Stechele (bis 1929) und Studienprofessor Dr. Anton Asboeck (bis 1942).
  • Ab 1900 Erstellung eines Bestandsbuches über die geschenkten und geliehenen Museumsgegenstände, ab 1911 existiert ein Katalog. Der Bestand des Museums wächst, weshalb mehrfach in andere Räumlichkeiten umgezogen werden muss.
  • 1911: Die „Burghauser Geschichtsblätter“ werden ins Leben gerufen, ein wichtiges Publikationsorgan zur Verbreitung heimatgeschichtlicher Kenntnisse und Forschungsergebnisse. Sie erscheinen bis 1932 jährlich, dann mit Unterbrechungen bis 1939. 1959 wird die Reihe fortgesetzt. Seither betreut und herausgegeben vom Stadtarchiv Burghausen (teils in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein).
  • Natur- und Denkmalschutz sowie technikgeschichtliche Bestrebungen werden vermehrt bedacht, auch Umweltschutz ist ein Thema.
  • 1930 wird darauf hingewiesen, dass der Besitz einer reichhaltigen Sammlung von Lichtbildern (Negative, Positive und Abzüge) für das Heimatmuseum sehr wertvoll ist. Später übernimmt dies das Dr.-Robert-Gerlich-Fotomuseum.
  • 1932:  Die Nachbildung des Sandtnermodells von Burg und Stadt Burghausen (von Professor Josef Dinges aus Landsberg geschaffen) kommt ins Burghauser Museum – ein unschätzbarer Wert für die Beschäftigung mit Heimat- und insbesondere mit Stadtgeschichte.

Die Geschichte des Heimatvereins Burghausen 1933-1945  

  • Nach 1933 machen sich die politischen Verhältnisse auch im Verein bemerkbar. Rücktritte, kaum Neubesetzungen, wenig Neuwahlen und Rückgang der Mitgliederzahlen sind die Folge. Nur Professor Asboeck setzt sich für den Verein weiter ein (fast ohne tätige Mitarbeiter) bis zu seinem Tod 1942.
  • 1943 ist noch eine einzige Generalversammlung protokolliert. Hauptlehrer Hans Kammerer kümmert sich im Stillen ohne Entgelt und fast ohne fremde Hilfe um das Museum.

Die Geschichte des Heimatvereins Burghausen seit 1945  

  • 1945 Kammerer bewahrt unter großem persönlichen Einsatz die wertvollen Sammlungen vor den amerikanischen Soldaten. Die Urkunden und Archivalien im Rathaus hält Stadtinspektor Hermann Stumpf in Deckung.
  • 6. April 1949: 56 Mitglieder finden sich zu einer Neugründung zusammen, vermutlich auf Einladung der Stadt.
  • 28. Mai 1949:  Offizielle Eröffnung desneu eingerichteten Museums. Ein Vereinsleben kommt bis auf weiteres jedoch nicht in Gang.
  • 29. Januar 1954: Einladung zu einer Generalversammlung zur Wahl einer Vorstandschaft und zur Beschlussfassung. Die alten Satzungen werden den erweiterten Zielsetzungen angepasst, der bisherige „Zweck des Vereins“ (nur Bedürfnisse des Museums) um die Heimatpflege im weitesten Sinne und die Erhaltung des historischen Stadtbildes ausgedehnt. Man wählte nun auch den neuen Namen „Heimatverein Burghausen a.d. Salzach e.V.“ und für die Sammlungen auf der Burg „Stadtmuseum Burghausen“.
  • 1957 beginnen die Ausflugs- und Studienfahrten wie Plättenfahrten, Wanderungen und Ausflüge mit Omnibussen, die mit kultur- und kunstgeschichtlichen Beziehungen zu Burghausen oder bedeutenden Ausstellungen andernorts verknüpft sind und ein geselliges Beisammensein auch für ältere oder alleinstehende Teilnehmer ermöglichen.
  • Vorträge und Führungen vor Ort wurden für Einheimische und Gäste werden angeboten. Bemühungen um Heimat-, speziell um Denkmalpflege und die Erhaltung und Verschönerung des Stadtbildes (z. B. Bänke bei Spazierwegen und historische Hinweistafeln) werden vom Verein angeregt, geplant und teils aus Mitgliederspenden erfüllt.
  • Um mehrere Ausstellungsräume erweitert, kann das Museum 1989 dem Besucher in 30 Räumen über 4.000 Exponate zeigen. Der gut bebilderte Führer (erstmals seit 1928 wieder in Erstauflage 1980 und 1984 in zweiter Auflage) ist eine gute Hilfe für den Besucher, sich über Brauchtum, Kunstwerke und Kuriositäten zu informieren.
  • Ständige Neuerwerbungen und Erweiterungen durch die Stadt und den Verein sind für das Heimatmuseum eine Bereicherung und geben umfassende Einblicke in die Vergangenheit von Burghausen und Umgebung auf dem Gebiet des Handwerks, der Kunst, bäuerlicher wie bürgerlicher Kultur und der Heimatgeschichte überhaupt – attraktiv für Erwachsene und Jugendliche. Mehr technikgeschichtliche Sammlungen sind gewünscht, bedürfen aber immer der Raumfrage.
  • 2012: Zusammen mit Mattighofen und Braunau beherbert die Burg die bayerische Landesausstellung „Verbündet – Verfeindet – Verschwägert“, die das wechselvolle Verhältnis zwischen Bayern und Österreich thematisiert.
  • Nach Abschluss der Landesausstellung wird das Museum geschlossen und vollkommen neu gestaltet.
  • Juli 2016: Neueröffnung des Stadtmuseums.